(in Bearbeitung)

Der Musikverein Siddinghausen ist im Jahre 1935 von mehreren musikbegeisterten Siddinghäusern gegründet worden. So ist es in der handschriftlichen Chronik unseres Vereins nachzulesen. Die Männer der ersten Stunde waren Bernhard Stute, Anton Berghoff, Franz Meis, Anton Burdick, Anton Herting und Johannes Salmen, denen sich in den darauffolgenden Jahren weitere musikbegeisterte Söhne der Gemeinde anschlossen. Auf den ersten Kapellmeister Stute, der bald nach der Vereinsgründung seine Heimatgemeinde verließ, folgte als Dirigent Franz Meis, der bis zum Jahre 1975 verantwortungsvoll die Geschicke des Vereins leitete. Da der junge Verein über keine Geldmittel verfügte, musste jeder Musiker damals für die Finanzierung seines Instrumentes selbst aufkommen.

Welches Echo die Gründung des Vereins hatte, ersah man daraus, dass nach vier Jahren bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bereits zwölf aktive Musiker bei der Kapelle mitspielten. Die Proben fanden dreimal in der Woche statt, in “ Domes “ altem Haus, bei Meis in der Poststube oder reihum in den Wohnstuben der Mitglieder. Laut Chronik wurde unermüdlich und regelmäßig geprobt, und der tüchtige Kapellmeister verstand es, mit Hilfe einer Trompetenschule den Musikern schnell die Grundbegriffe beizubringen. Im Februar 1937 war der aufblühende Musikverein  bereits in der Lage, auf einer Beerdigung zu spielen. Als nächstes konnte die Kapelle die Prozessionsmusik bestreiten, und es dauerte nicht mehr lange, bis der Bläserchor auf allen dörflichen Festen, sowohl im weltlichen als auch im kirchlichen Bereich für Stimmung und Unterhaltung sorgte. Bald folgten Verpflichtungen bei den Nachbargemeinden Meiste und Kneblinghausen, wobei überliefert ist, dass die Kapelle schon über ein beachtliches Programm an Marsch-, Tanz- und Konzertmusik verfügte. Ohne Idealismus ging natürlich nichts. So musste sich beispielsweise ein Musiker derzeit für einen Tanzabend mit der geringen Summe von fünf  Reichsmark zufriedengeben, ein selbst für Vorkriegsverhältnisse sehr bescheidenes Entgelt.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mußten alle Musiker ohne Ausnahme in den Krieg ziehen, aus dem dann die Hälfte, nämlich sechs Mitglieder der Kapelle, nicht mehr heimkehrten. Bald nach dem Krieg begann die kleine Schar der heimgekehrten Musikfreunde, die Blaskapelle wieder aufzubauen. Schon im Jahre 1946 erklang wieder die Prozessionsmusik in alter Weise. Durch den Hinzugewinn weiterer junger Leute gedieh dann das Vereinsleben so gut, daß die Kapelle ihre alten Traditionen wieder aufnehmen konnte, nämlich die vielfältigen dörflichen Feste und auch manche auswärtige Veranstaltung musikalisch zu gestalten.

 Im Jahre 1960 wurde auch die Frage bezüglich der Beschaffung von Uniformen akut. Wie schon in den Gründerjahren beim Kauf der Instrumente waren die Mitglieder damals ausnahmslos bereit, die Kosten hierfür selbst zu tragen.

Von den “ Gründern „, die vor über 70 Jahren mithalfen, den Verein aus der Taufe zu heben, sind besonders Franz Meis und Anton Burdick hervorzuheben. Sie haben durch unermüdliches Engagement wesentlich zur Belebung der Vereinstätigkeit, besonders nach dem zweiten Weltkrieg, beigetragen. Anton Burdick war im Verein über 50 Jahre als Trompeter aktiv. Franz Meis erfüllte seit den Gründerjahren die Aufgabe des Kapellmeisters und Vorsitzenden. Dieses Amt hat er nahezu vier Jahrzehnte lang verdienstvoll innegehabt.

Die musikalische Leitung übernahm in den siebziger Jahren Franz Borghoff, der bis zum Jahr 1994 mit Engagement und Besonnenheit den Verein zu neuen Zielen führte. Sein Anliegen war die Nachwuchs­ausbildung und viele der heute aktiven Musiker sind durch seine Schule gegangen. Durch intensive Probenarbeit konnte sich der Verein dank Franz Borghoff in den diesen Jahren immer wieder im Rahmen des Frühjahrskonzertes musikalisch präsentieren.

Seit 1995 liegt die musikalische Leitung in den Händen von Johannes Westermeier.